Die Pensionskassen erwirtschafteten im letzten Jahr mit dem Geld der Versicherten eine Rendite von durchschnittlich 6,1 Prozent. Vom guten Resultat sehen die Versicherten wenig: Die meisten erhielten Zinsgutschriften in der Höhe des vom Bundesrat fest­geleg­ten Minimalzinses von 1,5 Prozent. Das übrige Geld landet in den Reserven der Kassen. 

Stolz meldete die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge, dass sich dank dieser Vermögensrendite die Deckungsgrade der Kassen weiter verbessert hätten. Per Ende 2013 verfügten 93 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie über einen Deckungsgrad von mindestens 100 Prozent – im Vorjahr waren es 90 Prozent. 

Hohe Reserven statt effizientes Wirtschaften

Je mehr Reserven die Kassen haben, desto ruhiger können ihre Verwalter schlafen. Denn sind die Reserven gross, ist eine Kasse bei allfälligen künftigen Verlusten auf den Anlagen weniger gefährdet. Ob eine Pensionskasse effizient und erfolgreich zugunsten der Versicherten wirtschaftet, prüft die Oberaufsicht nicht. 

Ein weiteres Beispiel: Gemäss einem Bericht der Finanzmarktaufsicht Finma waren in Pensionskassen der Lebensversicherer die Einnahmen aus Risikoprämien in den letzten acht Jahren zwischen 37 und 73 Prozent höher als die geleisteten Schadenaufwendungen. Sprich: Die Versicherten zahlten viel zu hohe Prämien. Doch das interessiert weder die Finma noch die Oberaufsicht Berufliche Vorsorge. 

Ein Blick auf die acht­köpfige Kommission macht klar, weshalb es den vom Bundesrat eingesetzten Oberaufsehern nicht in ­erster Linie um das Wohl der Bezüger geht: Neben je einem Vertreter der Angestellten und Arbeitgeber sitzen im Gremium nur Leute mit engen Verbindungen zu Pensionskassen und Versicherungen.