Letztes Jahr wurden an der Schweizer Börse so viele ETFs (Exchange Traded Funds) gehandelt wie noch nie. Anteile im Wert von 124,7 Milliarden Franken wechselten den Besitzer. ETFs sind Indexfonds, welche die Wertentwicklung bestimmter ­Aktiengruppen mitmachen. Hauptvorteil gegenüber Einzelaktien: Das Risiko ist gestreut.

Die hohe Zahl der ETF-Transaktionen an der Börse erstaunt. Denn es ist weder nötig noch sinnvoll, Aktien-ETFs häufig zu handeln. Jede Transaktion kostet Geld. Gemäss der Statistik der Privatbank Pictet rentieren Aktien auch, wenn man sie im Depot liegenlässt: Schweizer Aktien legten zwischen 1926 und 2019 inklusive Dividenden jährlich im Durchschnitt um 7,65 Prozent zu – und das real, also nach Abzug der Teuerung und ohne ständiges Handeln. Die Zeitschrift «K-Geld» errechnete in den letzten 50 Jahren eine Durchschnittsrendite von 7,2 Prozent («K-Geld» 1/2020). In allen 10-Jahres-Perioden von 1970 bis 2019 legten die Schweizer ­Aktien zu – mindestens 1,6 Prozent (1999 bis 2008), maximal 528 Prozent (1991 bis 2000). 

Wichtig: Der Wertzuwachs verläuft nicht linear. Das ist der Haken bei allen Anlagen. Zwischen Juni 2007 und März 2009 zum Beispiel sank der Swiss Performance Index wegen der Bankenkrise um 49 Prozent. Wer in solchen Jahren seine Anteile verkauft, macht einen Fehler. Deshalb ist bei Aktienanlagen zentral: Die Anleger müssen den Zeitpunkt des Ausstiegs selbst bestimmen. Wer zum Verkauf gezwungen ist, erwischt möglicherweise einen ungünstigen Zeitpunkt. Und für Anlagen in Aktien oder Aktien-ETFs sollte man mindestens eine Periode von zehn ­Jahren ins Auge fassen.