Allzu häufig ziehen Banken, Versicherungen und andere Geldverwalter konservativen Sparern den Speck durch den Mund. So verspricht etwa eine Versicherungsgesellschaft in Produktunterlagen Unmögliches – nämlich «hohe Sicherheit» und gleich auch noch «ein unbeschränktes Gewinnpotenzial». 

Ganz anders die UBS bei ihrem vor einigen Monaten lancierten Anlageprodukt «Advice»: 
Wer es in Anspruch nimmt, trifft die Anlageentscheide selbst, wird jedoch von der UBS beraten und kann zwischen mehreren Anlagestrategien auswählen – von konservativ bis aggressiv. Konservativ heisst: Das Geld fliesst nicht oder lediglich zu relativ kleinen Teilen in risikoreiche Anlagen wie Aktien. Bei solchen Strategien ist laut UBS nicht einmal mit einem kleinen Vermögens­zuwachs zu rechnen. Ziel sei hier nur der Erhalt des Kapitals. 

Tatsächlich können konservative Anleger – ob nun bei der UBS oder bei anderen Instituten – heute schon froh sein, wenn ihr Kapital nicht schwindet. Sichere Anlagen wie zum Beispiel Obligationen von guten Schuldnern werfen nur noch wenig ab. Und die bescheidenen Renditen werden von den Kosten oft noch ganz weggefressen – von den Produkt- über die Handels- bis zu den Depotgebühren.

Die meisten Schweizer Anleger zahlen unnötig hohe Gebühren. Gerade konservative Sparer sollten deshalb unbedingt versuchen, die Gesamtkosten unter 1 Prozent zu drücken – je tiefer, desto besser. Es ist die beste Chance, dass sich ihr Kapital vermehrt. 

Reich werden sie mit ihrer Geldanlage zwar auch dann nicht. Es sollte so aber sogar teuerungs­bereinigt – also nach Abzug der Inflation – länger­fristig ein bescheidener Zuwachs möglich sein.