Drei Fischerboote ziehen grosse Netze hinter sich her. Darin zappeln Tonnen von Thunfischen. Ein einziges Exemplar kann bis zu 5 Meter lang und 500 Kilo schwer werden. 

Die Jagd auf Thunfische ist ein lukratives Geschäft: Die tagtäglich gefangenen Mengen sind Millionen von Franken wert – nur nicht für die Fischer selbst, die kaum etwas von dem Geld sehen. Die grossen Gewinne machen Händler und Ver­arbeiter.

Der deutsche Filmemacher Markus Schmidt begleitet in seinem Dokumentarfilm «Der letzte Fang» den Fischfangexperten Roberto Mielgo. Mielgo war selbst lange im Fischfang tätig, wandelte sich aber zum engagierten Kritiker des Business. Heute setzt er sich für den Schutz der Thun­fische ein. Schmidt spricht mit Fischern, Kontrolleuren und anderen Experten. Im  Film zeigt er, was schiefläuft: Illegale Fänge vor der Küste Libyens, Mastfarmen im Mittelmeer oder Auktionen in Japan. Überall findet man Korruption, Betrug und Tierquälerei. 

Da sich Thunfisch bei Minus 60 Grad problemlos drei Jahre lang lagern lässt, wird er in immer grösseren Mengen gehortet und zum Spekulationsobjekt. Gleichzeitig fischt man immer jüngere Exemplare, die noch nicht geschlechtsreif sind. Die Folge: weniger Nachwuchs. Der Bestand schrumpft noch schneller als bisher; der Thunfisch steht vor der Ausrottung.

Der Film wirkt an manchen Stellen etwas lang­fädig, punktet aber mit eindrücklichen, teils erschütternden Szenen. Auch der Alltag der ausgenützten Fischer wird dem Zuschauer gut nähergebracht.

«Der letzte Fang» ist auf DVD erhältlich und läuft im Fernsehen am 15. Mai um 23.15 Uhr auf dem WDR.

Der letzte Fang. Ein Film von Markus C. M. Schmidt. ­Deutschland 2012, 85 min. Alive Vertrieb und Marketing 2014.