Viele Eisentherapien sind unnötig (saldo 9/2017). Eine unveröffentlichte Studie im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit bestätigt nun, dass solche Therapien Patienten ohne Blutarmut kaum etwas bringen. 

Forscher des Basler Instituts für klinische Epidemiologie und Bio­statistik hatten Nutzen und Kosten der Eisentherapie bei Patienten untersucht, die nicht an chronischer Blutarmut leiden. Sie analysierten dafür 13 Studien zu wissenschaftlichen Arzneimitteltests. Ergebnis: Das Eisen hatte nachweislich nur Placebo-Effekte. Die Forscher fanden keinen Beleg dafür, dass das Eisen zum Beispiel den Schlaf von Restless-Legs-Pa­tienten verbessert oder Depressionen lindert. Es gab auch keinen Beleg dafür, dass Eiseninjektionen oder -einnahmen hyperaktiven Kindern helfen. 

Die Krankenkassen zahlten im vergangenen Jahr knapp 75 Millionen Franken für Eisen-Prä­parate.