Die Konsumenten zahlen in der Schweiz 59,9 Prozent mehr für Waren, Dienstleistungen und Mieten als im Durchschnitt der 28 EU-Länder. Dies belegen die Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat, die auch die Schweizer Preise analysierte. Die aktuellsten Daten stammen aus dem Jahr 2012.

Ähnlich hohe Preise wie die Schweiz kennt nur Norwegen. Kaufkraftbereinigt und inklusive indirekter Steuern wie Mehr­wertsteuern zahlen die Konsumenten dort 58,8 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt. Mit 28,6 Prozent über dem europäischen Durch­schnitt ist Schweden, ein weiteres ­skandina­visches Hochpreisland, schon deutlich günstiger als die Schweiz. Am tiefsten ist das Preis­niveau in Bulgarien. Dort zahlen die Haushalte halb so viel wie im euro­päischen Durchschnitt (48,3 Prozent).

Die Schere zwischen den Konsumentenpreisen in der Schweiz und dem Durchschnitt der EU hat sich in den vergangenen zehn Jahren vergrössert. 2003 betrug der Preisunterschied gemäss Eurostat 44,2 Prozent. Das sind 15,7 Prozent weniger als heute (59,9 Prozent). Zum Vergleich: Die Preise in Deutschland sind im selben Zeitraum deutlich gesunken. Vor zehn Jahren lag das deutsche Preisniveau 6,4 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Heute nur noch 1,1 Prozent.