Ein Blick auf die Gipfel der Pyrenäen, ringsum Felder, rund 60 Kilometer südlich von Toulouse: Dominique Noyès (49) und Paul Garrett (56) empfinden es als Privileg, mit ihren Töchtern in dieser Um­gebung leben zu dürfen. Die Zwillinge June und Lila (9) besuchen im fünf Kilometer entfernten 2000-Seelen-Dorf Le Fousseret die Grundschule. Paul arbeitet im öffent­lichen Dienst. Er ist verantwortlich für die Bewässerung der Grünflächen in der nahe gelegenen Kleinstadt Carbonne. Dort hat Dominique 2014 ein Studio eröffnet, in dem sie therapeutisches Iyengar-Yoga unterrichtet.

Finanzielle Situation

  • Haushaltseinkommen: 4280 Franken brutto pro Monat
  • Kosten fürs Wohnen: 1290 Franken pro ­Monat (Ratenzahlungen und Nebenkosten)
  • Kosten für Krankenversicherung: Die staatliche Krankenkasse kommt nicht für alle Leistungen auf. Die Zusatz­versicherung kostet 1570 Franken pro Jahr.
  • Steuern: Die Familie ist wegen der beiden Kinder nicht steuerpflichtig. Sie zahlt aber pro Jahr 13 320 Franken für Sozialabgaben.

Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?

Dominique Noyès: Sehr! Wir haben uns einen Ort geschaffen, der uns entspricht, und leben im Einklang mit der Natur. 

Was gibt es heute zum Abendessen?

Dominique: Lasagne mit Gemüse aus dem Garten.

Was bestimmte Ihre Berufswahl?

Paul Garrett: Ich renovierte früher alte Häuser. Als wir 2004 hierherzogen, fand ich den Job beim Gartenamt der Stadt Carbonne.

Dominique: Ich war erst Lehrerin, dann Direktionsassistentin in einer internationalen Firma. Als die Zwillinge kamen, liess ich mich zur Iyengar-Yoga-Lehrerin umschulen.

Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?

Paul: Bei beiden etwa zehn Minuten.

Welche Verkehrsmittel benützen Sie?

Paul: Das Auto, da es hier keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt.

Wie lange arbeiten Sie?

Paul: 35 Stunden pro Woche.

Dominique: Zwischen 30 und 60 Stunden pro Woche – je nachdem, wie viele Privatstunden oder Wochenendkurse ich gebe. 

Wo haben Sie Ihre letzten Ferien verbracht?

Dominique: In Capbreton am Atlantik.

Sparen Sie Geld?

Dominique: Wir kommen über die Runden, aber können kein Geld zurück­legen. Zum Glück haben wir noch eine Reserve von früher.

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Paul: Ich bin Hobbymusiker und habe mir im Haus ein kleines Studio eingerichtet.

Dominique: Einmal pro Woche reite ich. Lila und June begeistern sich auch dafür.

Wie gehen Sie mit der aktuellen ­Inflationsrate von 4,8 Prozent um?

Dominique: Wir versuchen, unseren Konsum einzuschränken. Wir erweitern unseren Obst- und Gemüsegarten sowieso jedes Jahr, um künftig möglichst autark leben zu können.