Ich stöbere gern in Bioläden. Die Buch­weizenspaghetti und «nachhaltig und sozial» produzierten Bergfeigen scheinen mir sagen zu wollen: «Kauf mich guten Gewissens!» Kürzlich aber holte mich ein Bio-Apfel-Banane-Erdbeer-Getränk auf den Boden der Realität zurück. Nur ein Deziliter passt in die Packung: sinnlos viel Plastik für viermal einen Schluck Saft. Dann erblickte ich Bio-Ingwer-Bonbons. 48 Gramm Bonbons sind in der Packung, und jedes ist nochmals einzeln verpackt. 

Miniverpackungen mit Öko-Anstrich – das scheint Mode zu sein. Mich nervt dieser unnötige Plastikmüll. Zum Glück gibt es auch einen Gegentrend: In fast ­jeder grösseren Stadt findet man inzwischen «Unverpackt»-Läden (www.saldo.ch/unverpackt). In diesen kauft man nicht nur unverpackte Bio-Lebensmittel, Naturkosmetik und Haushaltsartikel. Zum Teil kann man dort auch gemütlich Kaffee trinken. Das ist besser, als sich über doppelt verpackte Ingwer-Bonbons zu ärgern.