Kunden, die bei der Post das Smart­phone «Microsoft Lumia 535» in schwarz kaufen, zahlen 149 Franken. Das sind 90 Prozent mehr als bei Interdiscount. Dort kostet dasselbe Handymodell nur 79 Franken.

Auch andere Shops können teuer sein. Das zeigt ein saldo-Preisvergleich von 20 Modellen bei 14 Händlern.

Mit acht Höchstpreisen schneidet die Swisscom am schlechtesten ab. Beispiel: Für das Samsung Galaxy Alpha mit 32 Gigabyte blättern Swisscom-Kunden 549 Franken hin. Kunden von Digitec und Galaxus zahlen fürs gleiche Gerät 329 Franken. Sie sparen 220 Franken oder 40 Prozent.

Auch Salt – ehemals Or­an­ge – fällt mit fünf Höchstpreisen negativ auf. Das «Xperia Z3»  von Sony (16 Gigabyte) kostet im Internetshop PC-Ost­schweiz.ch Fr. 483.65. Salt verkauft das gleiche Gerät für 799 Franken – 65 Prozent teurer.

Swisscom und Salt auch früher am teuersten 

Hohe Preise haben bei Swisscom und Salt System: saldo hat die Handypreise bereits 2007 und 2011 verglichen (siehe Ausgaben 6/07 und 16/11). Schon damals mussten die Kunden der beiden Telekomunternehmen am tiefsten in die Tasche greifen.

Günstiger ist die Coop-Tochter Microspot.ch mit acht Tiefstpreisen. Beispiel: Das «Xperia Z3 Compact» (16 GB) von Sony kostet dort 368 Franken. Salt-Kunden zahlen 549 Fran­ken. Allerdings gibt es bei Microspot je nach Farbe des Handys grosse Preisunterschiede: Das blaue «iPhone 5c» (8 GB) kostet 344 Franken. Das gleiche Modell in Grün kostet 100 Franken mehr. Auch andere Shops verlangen je nach Farbe unterschiedlich viel.

Smartphones ohne Abo- und Prepaid-Bindung sind beliebt. Fust schreibt, man habe «in den letzten Jahren eine Verschiebung zu Geräten ohne Vertrag» festgestellt. Brack verkauft Han­dys ausschliesslich ohne Abo- und Prepaid-Verträge. PC-Ostschweiz.ch verkauft nur 10 Prozent der Handys mit Vertrag.

Pikant: In den Filialen von Salt und Sunrise sind Kunden, die nur ein Handy kaufen möchten, nicht gern gesehen. Als sich saldo in zwei Zürcher Geschäften nach Handys ohne Vertrag erkundigte, hiess es: «Wir verkaufen alle Handys nur mit Abo oder Prepaid.» 

Salt und Sunrise: Handys auch ohne Abo

Die Medienstellen von Salt und Sunrise widersprechen und entschuldigen sich bei saldo für die «Falschauskunft». Sunrise-Sprecher Markus Werner: «Wir werden unsere Shop-Mitarbeitenden nochmals explizit darauf hinweisen, dass Handys natürlich auch ‹pur› erhältlich sind.»

Salt-Sprecherin Therese Wenger rechtfertigt die ­hohen Preise: «Der Verkauf von Handys ohne Abo spielt in unseren Verkaufsstellen praktisch keine Rolle. Die Handypreise sind daher nicht vergleichbar mit jenen von Internethändlern oder einer Elektronikkette.» 

Ähnlich Swisscom-Sprecher Olaf Schulze: «Im Vergleich zu einem Internet-shop können Kunden in ­unseren Filialen die Geräte ausprobieren und erhalten eine umfassende Beratung.»