Die SBB führen neue Billettautomaten ein. Bis im nächsten Jahr werden 70 Prozent aller Automaten ersetzt. Das kostet 40 Millionen Franken.

Die neuen Automaten haben Vorteile: Der Bildschirm ist grösser, er piepst nicht mehr nach jedem Klick, schluckt 200er-Noten und kann bis Fr. 99.90 Rückgeld geben. Bei den alten Automaten sind es maximal 20 Franken.

Doch die Software ist dieselbe wie zuvor – mit denselben Problemen: Die SBB-Automaten verkaufen ungültige Tickets. Die sogenannten «Via-Billette» sind fast immer günstiger als ein Retourbillett für dieselbe Strecke, aber laut den Geschäftsbedingungen (AGB) ungültig. 

Beispiel: Bern–Zürich HB retour kostet 49 Franken (Halbtax, 2. Klasse). Das Billett vom Berner Quartierbahnhof Bümpliz Süd nach Zürich HB und zurück nach Bern kostet nur 42 Franken. Dass dieses Billett «Bümpliz Süd–Bern via Zürich HB» ungültig ist, weiss der Passagier aber nur, wenn er am Automaten auf die Taste «AGB» geklickt und diese gelesen und verstanden hat. Gleiches gilt für das Billett «Zürich Stadelhofen–Zürich HB via Bern», das ebenfalls nur 42 Franken kostet.

Laut dem Bundesamt für Verkehr ist es in solchen Fällen nicht zulässig, den Bahnkunden zu büssen – ausser im Wiederholungsfall. Die SBB bestätigen dies. Kunden mit falschen «Via-Billetten» müssten aber die Preisdifferenz plus 10 Franken Zug-Zuschlag zahlen. Dass die Automaten weiterhin ungültige Tickets verkaufen, erklären die SBB mit technischen Gründen.