Beim Wandern sieht man manchmal zufällig Tiere. Meistens aber haben sie sich zurückgezogen, bevor man in ihre Nähe kommt. Doch dem Glück lässt sich nachhelfen: Gemsen, Steinböcke, Hirsche, Fischotter oder seltene Vögel sieht, wer zur richtigen Jahreszeit an den richtigen Orten unterwegs ist. Der Autor und Fotograf Heinz Staffelbach hat in seinem Buch «Wildtierwanderungen» 34 Spaziergänge und Wanderungen zu solchen Orten zusammengetragen. Etwa ins Gebiet des Birdlife-Naturzentrums La Sauge VD – ein Paradies für ­Vogelfreunde. Auf dem rund sieben Hektar grossen Gelände wurden mehrere Teiche angelegt. Hier leben Sumpfrohrsauger, Stelzenläufer und Eis­vögel. Auf einer kurzen Wanderung erreicht man zwei weitere Schutzgebiete mit reichem Vogelbestand: nördlich des Broye-Kanals das Reservat Fanel mit einem grossen Beobachtungsturm, südlich das Reservat Cudrefins.

Eine weitere Tour führt ins grösste Wildtiergebiet der Schweiz – zum Freiberg Kärpf im Kanton Glarus. Dieses Jagdbanngebiet ­besteht seit 1548 und ist berühmt für seinen Hirsch-, Gemsen- und Steinbockbestand. Auf einer Rundwanderung um den Garichti- Stausee hat man gute Chancen, auf diese Tiere zu stossen. Für Familien geeignet ist eine Wanderung im Avers-Gebiet. Das Hochtal im südwestlichen Graubünden zählt zu den murmeltierreichsten Gebieten der Alpen. 

Zu jeder Wanderung gibts eine Routenkarte sowie Kurzinfos über Anfahrt, Schwierigkeitsgrad und Wanderzeit. Via QR-Codes kann man die Routen aufs Handy laden.

Heinz Staffelbach, «Wildtierwanderungen in der Schweiz», Aarau 2021, AT-Verlag, 256 Seiten, ca. 40 Franken