Schweizer Bauern kassierten von 2014 bis 2018 rund 1,5 Milliarden Franken dafür, dass sie die Artenvielfalt fördern. Das zeigen Zahlen des Bundesamtes für Landwirtschaft. Um solche Subventionen zu erhalten, müssen sie zum Beispiel auf ausgewählten Flächen
auf Dünger verzichten oder besondere Saat­mischungen verwenden (saldo 18/2017). Trotzdem hat die Schweiz den höchsten Anteil an gefährdeten Pflanzenarten in Westeuropa, so Markus Fischer  gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Der Berner Professor für Pflanzenphysiologie ist Experte beim UN-Weltbiodiversitätsrat. Ein Grund für ­diese Entwicklung sei, dass der Bund den Bauern erlaubt, auch auf Bio­diversitätsfeldern Glyphosat und weitere Herbizide zu verspritzen. Voraussetzung ist, dass der Landwirt «Problempflanzen» wie Blacken oder Winden «mechanisch» und mit «angemessenem Aufwand» nicht Herr wird. Das Bundesamt für Landwirtschaft sagt auf Anfrage, man wisse nicht, wie viele Herbizide auf Biodiversitätsflächen verteilt würden.