Manchmal mache ich nur die Faust im Sack. Manchmal wehre ich mich. Denn was sich manche Firmen erlauben, geht auf keine Kuhhaut. Doch diese Firmen haben einen Trick. Sie stellen sich taub:

Letzten November kündigte die WIR-Bank neue Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) an. Per Einschreiben teilte ich der Bank mit, dass ich «die neuen AGB nicht akzeptiere». Und ich bat: «Bestätigen Sie mir bitte den Erhalt dieses Schreibens.» Seither habe ich von der WIR-Bank nichts mehr gehört.

Im Januar schickte mir die Cembra einen fehlerhaften Kreditkartenauszug. Ich bat um eine Korrektur. Keine Antwort. Ich doppelte nach. Immerhin: Nach einem halben Jahr erhielt ich eine korrekte Abrechnung.

Im März wollte mir die Swisscom neue AGB ­unterjubeln – mit Verschlechterungen auf der ganzen Linie. Ich schickte der Swisscom den K-Tipp-Musterbrief und teilte auf diese Weise mit, dass ich die Änderungen nicht akzeptiere. Kurz darauf rief mich ein Angestellter an und wollte wissen, ob es mir damit ernst sei. «Jawohl!», antwortete ich. Der Angestellte versprach mir eine schriftliche Bestätigung. Wahrscheinlich ist er noch immer am Schreiben.

Im Mai wollte Sunrise meinen Anschluss auf ­Internettelefonie umstellen. Weil es damit nicht eilt, untersagte ich das. Auch da kam ein Anruf: «Wissen Sie, was das für Folgen hat?» Antwort: «Ja, klar.» Der Angestellte versprach ein Bestätigungsmail. Ich warte noch immer.

Deshalb lese ich immer wieder mit Verwunderung, wie sehr die Kunden mit grossen Schweizer Firmen zufrieden sind. Die Swisscom beispielsweise erreichte gemäss einer eigenen Umfrage im ersten Halbjahr 2016 bei Privatkunden die Note 7,9 von 10.

Warum, zum Teufel, werde ich eigentlich nie befragt? Fürchten die Firmen, dass der Notendurchschnitt in den Keller rasseln würde?