Kostenexplosion bei Hepatitis-C-Medikamenten

Das im Sommer 2014 eingeführte Medikament ­Sovaldi kann Patienten von chronischer Hepati­tis C heilen, ist aber extrem teuer. Eine Pille kostete lange Zeit  686 Franken, die 12-wöchige Standard-Therapie rund 66 000 Franken (saldo 2/15). Zurzeit müssen Patienten für eine Tablette noch immer 575 Franken bezahlen. 

Das neue Medikament liess die Behandlungs­kosten für Hepatitis C ­explodieren. Die Prämienzahler mussten in der Grundversicherung für Sovaldi letztes Jahr (ohne Dezember) gemäss Santesuisse rund 112 Millionen Franken hinlegen. Harvoni, das Sovaldi-Nachfolgeprodukt mit dem gleichen Wirkstoff, schlug mit ­weiteren 120 Millionen Franken zu Buche. 

Insgesamt rechnet Santesuisse in der Grundversicherung mit Ausgaben von 263 Millionen Franken für alle 2015 verschriebenen Hepatitis-C-Medikamente. 

Im Jahr 2013 kosteten diese Präparate noch 34 Millionen. Der Sovaldi-und Harvoni-Hersteller, das US-Unternehmen ­Gilead, wies 2014 einen Gewinn von 12 Milliarden Franken aus, für die ersten drei Quartale 2015 rund 13,7 Milliarden Franken.

Dünger: Bauern foutieren sich um Sparmöglichkeit

Eine neue Untersuchung des Bundesamts für Landwirtschaft zeigt, dass die Bauern in der Schweiz durchschnittlich 4 bis 31 Prozent mehr für Dünger zahlen als ihre Kollegen in Deutschland. Das Ergebnis deckt sich mit demjenigen einer früheren Studie des Forschungsinstituts BAK Basel. Diese besagt, dass Schweizer Bauern etwa einen Drittel mehr für Saatgut, Dünger und Futtermittel ausgeben als Landwirte in der EU (saldo 17/14). 

Die neue Untersuchung zeigt auch, dass Schweizer Bauern Sparpotenziale 

oft nicht nutzen. Viele bestellen Dünger in kleinen Mengen und in Säcken abgepackt. Kostengünstiger wäre Folgendes: Gemeinsam ­grössere Mengen ­ordern und die Dünge­mittel in loser Form selbst abholen. Laut Bundesamt für Landwirtschaft würden Schweizer Bauern dann im Durchschnitt nur 4 statt bis zu 31 Prozent mehr zahlen als in der EU. 

Elektrogeräte: ­Mängel bei ­Energielabeln

Elektrogeräte müssen seit einigen Jahren mit einer Energieetikette versehen sein. Aber: Bei einer Stichprobe des Bundesamts für Energie im Jahr 2014 waren 12 Prozent der Geräte nicht korrekt angeschrieben: Zum Teil fehlte die Etikette, zum Teil war sie falsch oder unvoll­ständig. Überprüft wurden knapp 500 Produkte (saldo 18/15). 

Mit grösserer Kelle haben in Deutschland die Verbraucherzentrale Bundesverband und der Bund für Umwelt und Naturschutz angerichtet: Letzten Herbst überprüften sie die Energielabels von fast 10 000 Haushaltsgeräten bei Detail- und Internethändlern. Dabei zeigten sich ebenfalls gravierende Mängel bei der Kennzeichnung. Besonders schlecht schnitten Fernseher ab: 

In den Läden war jedes vierte der überprüften ­Gerät gar nicht oder falsch gekennzeichnet.

Korrekt

saldo schrieb im letzten Heft, dass Schweizer Bauern im vorletzten Jahr 2088 Tonnen Kraftfutter wie Mais, Soja und Gerste verfütterten. Davon seien 1300 Tonnen aus dem ­Ausland importiert worden. Die richtigen Zahlen sind tausendmal höher: Die Bauern haben ihren Tieren über 2 Millionen Tonnen Kraftfutter ­ver­abreicht. Der Import­anteil betrug 1,3 Millionen Tonnen.