Riesige Unterschiede bei den Verwaltungskosten

Die einen Krankenkassen kommen mit 50 Franken Verwaltungskosten pro Versicherten aus. Andere belasten dafür über sieben Mal mehr.

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saldo 18/2011

06.11.2011

Letzte Aktualisierung:
08.11.2011

Stefan Schuppli

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Die aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit zeigen: Der Aufwand für die Verwaltung der Krankenkassen steigt laufend. Mussten vor elf Jahren die Versicherten in der Schweiz noch durchschnittlich 119 Franken pro Jahr für die Verwaltung ausgeben, waren es im Jahr 2010 bereits 158 Franken – ein Plus von 33 Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Teuerung lag in diesem Zeitraum nur bei 9 Prozent.

Die günstigsten Kassen setzen pro Versicherten 50 bis 60 Franken ein

Eklatant sind die grossen Unterschiede der Verwaltungskosten von Kasse zu Kasse – obwohl sie alle die gleiche Arbeit machen. Die günstigsten wie beispielsweise die Krankenkasse Vallée d’Entremont, die Sodalis Gesundheitsgruppe oder die Vita Surselva kommen mit 50 bis 60 Franken pro Versicherten und Jahr aus. Die teuerste, Vivao Sympany in Basel, braucht mit 358 Franken etwa sechs Mal mehr. Dabei spielt die Grösse der Kassen praktisch keine Rolle: Sympany hat laut Bundesamt etwa gleich viele Versicherte wie die Sana 24, nämlich rund 140 000. Aber Sana 24 verlangt nur 75 Franken pro Kopf und Jahr für die Verwaltung.

Auch unter den grössten zehn Krankenversicherungen, die rund zwei Drittel aller Versicherten umfassen, sind mehr oder weniger kostengünstige zu finden (siehe Tabelle). Die teuerste ist Helsana mit 259 Franken, die günstigste Assura mit 117 Franken. Gut im Rennen liegt die CSS, mit durchschnittlich 858 000 Versicherten im obligatorischen Bereich die grösste Krankenkasse im Land. Bei ihr schlagen die Administrativkosten mit 132 Franken zu Buch.

Die grossen Unterschiede sind mindestens zum Teil begründbar: Sana 24, die Billigkasse von Visana beispielsweise, hat sich viele junge und deshalb relativ gesunde Mitglieder geangelt. Das gibt wenig Fälle mit einem vergleichsweise kleinen Aufwand für die Leistungskontrolle. Bei Visana, der Hauptgesellschaft im Konzern, verbleiben die eher «schlechten Risiken». Sie wendet für die Verwaltung 145 Franken pro Kopf auf, fast doppelt so viel wie Sana 24.

Vivao Sympany reduziert Aufwand um 40 Franken

Bei Vivao Sympany mit den höchsten Verwaltungskosten pro Kopf liegt der Fall etwas anders. Die Prämienzahler hätten mehrheitlich tiefe Franchisen, sodass ein grösserer Arbeitsaufwand resultiere, heisst es in Basel. Aber offensichtlich gibt es Sparpotenzial. Die Kasse reagierte 2010 mit einem Sparprogramm, das die Pro-Kopf-Verwaltungskosten im laufenden Jahr um 40 Franken senken soll. Die Firma hatte zu komplizierte Betriebsabläufe und zu hohe Marketingkosten.

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